Mobilitätsgerechtigkeit

Was ist eigentlich Mobilitätsgerechtigkeit?

Eine Gesellschaft, in der alle Menschen – unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialem Status oder Herkunft – sicheren, nachhaltigen und gleichberechtigten Zugang zu Mobilität haben, um ihre Teilhabe am sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben zu gewährleisten.

Warum ist ein gerechtes Mobilitätssystem wichtig?

Mobilität ist mehr als nur Fortbewegung  – sie ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Teilhabe und eng mit sozialer Gerechtigkeit sowie Chancengleichheit verknüpft. Zugang zu Mobilität bedeutet Zugang zu Bildung, Arbeitsplätzen und einem aktiven gesellschaftlichen Leben. Wer mobil ist, kann sein Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten - wer es nicht ist, stößt auf Barrieren bei alltäglichen Wegen, etwa zu Arztbesuchen, Bildungseinrichtungen oder Sportstätten. Mobilität ist zudem unerlässlich für soziale Begegnungen, kulturelle Aktivitäten, politisches Engagement und Freizeitgestaltung.

Mobilitätsarmut & Barrieren -  Die "Gerechtigkeitslücke" in unserem Mobilitätssystem

Nicht alle Menschen in Deutschland haben den gleichen Zugang zu sicheren, bezahlbaren und verlässlichen Mobilitätsoptionen. Der Zugang zu Mobilität hängt oft vom sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesundheitlichen Status einer Person ab – und auch der Wohnort spielt eine entscheidende Rolle.


Mobilitätsbarrieren, die vielen Menschen den Zugang zu Mobilität erschweren, haben vielfältige Ursachen:


  • Räumliche Barrieren

    Große Entfernungen zu wichtigen Einrichtungen durch historisch gewachsene Raumstrukturen, besonders in ländlichen Gebieten.

  • Persönliche Barrieren

    Physische, psychische oder altersbedingte Einschränkungen, die die Nutzung von Verkehrsmitteln erschweren.

  • Finanzielle Barrieren

    Hohe Mobilitätskosten, die Mobilität oft zu einer Frage des Einkommens machen.

  • Partizipative Barrieren

    Fehlende Einbindung bestimmter Bevölkerungsgruppen, insbesondere vulnerabler Gruppen, in Planungs- und Entscheidungsprozesse – ihre spezifischen Bedürfnisse und Interessen werden häufig übersehen.

  • Politische Barrieren

    Geringe politische Aufmerksamkeit für die soziale Dimension von Mobilität & die Zunahme von Mobilitätsarmut in Deutschland.

Beispiele für Mobilitätsbarrieren

Eigenständige Mobilität nimmt ab

Kinder und Jugendliche sind aufgrund ihres Alters besonders auf den Fuß- und Radverkehr sowie den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Viele Eltern empfinden den Straßenraum jedoch zunehmend als unsicher – etwa jedes zweite Kind in Deutschland wird mit dem Auto zur Schule gebracht.


Die Folge: Die Nutzung des Straßenraums als sozialer Raum nimmt ab - Kinder und Jugendliche sind immer weniger selbstständig und unabhängig unterwegs. Dabei fördert eine eigenständige, aktive Mobilität die soziale, motorische und kognitive Entwicklung. Wenn diese Möglichkeit fehlt, haben Kinder weniger Gelegenheit, wichtige Fähigkeiten zu erlernen.

Schlechterer Zugang zu Mobilität

Mobilität ist mit Kosten verbunden, und Armut erhöht das Risiko von Mobilitätsarmut und mobilitätsbedingter sozialer Ausgrenzung. Menschen mit geringerem Einkommen legen kürzere Wege zurück und sind generell seltener unterwegs. Freizeitaktivitäten und Einkäufe werden  nach den Kosten der verfügbaren Verkehrsmittel ausgewählt. Mobilitätsarmut – also der Mangel an zugänglichen Mobilitätsoptionen – ist besonders in benachteiligten Stadtteilen stark ausgeprägt. Hier fehlt es oft an Infrastruktur für kostengünstige Mobilitätsmöglichkeiten wie den Radverkehr oder den öffentlichen Nahverkehr.

Unbekannte Verkehrsregeln als Hürde

Für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung stellen insbesondere unbekannte Verkehrsregeln eine große Herausforderung im Straßenverkehr dar: Viele trauen sich eine eigenständige Teilnahme am Straßenverkehr – beispielsweise mit dem Fahrrad – nicht zu. Auch finanzielle und sprachliche Hindernisse sowie Diskriminierungserfahrungen  beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln können die Mobilität einschränken.

Mobilitätsarmut = ein Mangel an Mobilitätsoptionen

Menschen auf dem Land stehen häufig vor dem Problem, dass es nur wenige Alternativen zum Autoverkehr gibt. Es mangelt an öffentlichen Verkehrsmitteln, und die Entfernungen zu Einrichtungen der Daseinsvorsorge, wie beispielsweise zu Arztpraxen oder Supermärkten, sind groß.

Beispiele für Mobilitätsbarrieren

  • Kinder und Jugendliche

    Kinder und Jugendliche sind aufgrund ihres Alters besonders auf den Fuß- und Radverkehr sowie den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Viele Eltern empfinden den Straßenraum jedoch zunehmend als unsicher – etwa jedes zweite Kind in Deutschland wird mit dem Auto zur Schule gebracht.


    Die Folge: Die Nutzung des Straßenraums als sozialer Raum nimmt ab - Kinder und Jugendliche sind immer weniger selbstständig und unabhängig unterwegs. Dabei fördert eine eigenständige, aktive Mobilität die soziale, motorische und kognitive Entwicklung. Wenn diese Möglichkeit fehlt, haben Kinder weniger Gelegenheit, wichtige Fähigkeiten zu erlernen.

  • Sozio-ökonomisch benachteiligte Menschen

    Mobilität ist mit Kosten verbunden, und Armut erhöht das Risiko von Mobilitätsarmut und mobilitätsbedingter sozialer Ausgrenzung. Menschen mit geringerem Einkommen legen kürzere Wege zurück und sind generell seltener unterwegs. Freizeitaktivitäten und Einkäufe werden  nach den Kosten der verfügbaren Verkehrsmittel ausgewählt. Mobilitätsarmut – also der Mangel an zugänglichen Mobilitätsoptionen – ist besonders in benachteiligten Stadtteilen stark ausgeprägt. Hier fehlt es oft an Infrastruktur für kostengünstige Mobilitätsmöglichkeiten wie den Radverkehr oder den öffentlichen Nahverkehr.

  • Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung

    Für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung stellen insbesondere unbekannte Verkehrsregeln eine große Herausforderung im Straßenverkehr dar: Viele trauen sich eine eigenständige Teilnahme am Straßenverkehr – beispielsweise mit dem Fahrrad – nicht zu. Auch finanzielle und sprachliche Hindernisse sowie Diskriminierungserfahrungen  beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln können die Mobilität einschränken.

  • Bevölkerung in ländlichen Gebieten

    Menschen auf dem Land stehen häufig vor dem Problem, dass es nur wenige Alternativen zum Autoverkehr gibt. Es mangelt an öffentlichen Verkehrsmitteln, und die Entfernungen zu Einrichtungen der Daseinsvorsorge, wie beispielsweise zu Arztpraxen oder Supermärkten, sind groß.

Diese Barrieren wirken sich direkt auf die Lebensqualität, die wirtschaftlichen Chancen und die gesellschaftliche Teilhabe vieler Menschen aus. 
Ein gerechter Zugang zu Mobilität ist daher unerlässlich für eine inklusive Gesellschaft.

Unsere Leitfrage

Wie kann Mobilität so gestaltet werden, dass sie nachhaltig zur Verbesserung der Lebensqualität aller Bevölkerungsgruppen beiträgt?

Unsere Handlungsfelder

Wir müssen Mobilität neu denken – weg vom rein technischen Fokus, hin zum Menschen. Mobilitätspolitik sollte die Bedürfnisse der Nutzer*innen in den Mittelpunkt stellen.
Die Schwalbe Stiftung engagiert sich in
drei Handlungsfeldern für eine bedürfnisorientierte Mobilität, die den vielfältigen Ansprüchen der Menschen gerecht wird.

Mobilität für alle ermöglichen, unabhängig von Einkommen, Herkunft, Geschlecht, Alter oder physischen und/oder körperlichen Einschränkungen. Durch verschiedene Maßnahmen (u.a. Bildungsprojekte, konkrete Unterstützungsleistungen vulnerabler Gruppen sowie Förderung von Mobilitätsprojekten und -forschung) arbeiten wir daran den Zugang zu Mobilität für verschiedene Bevölkerungsgruppen zu verbessern.

Verständnis für die Wichtigkeit von Mobilitätsgerechtigkeit in Politik &  Gesellschaft fördern. Das ist entscheidend, um Ressourcen, wie etwa die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs, der Radinfrastruktur oder barrierefreier Mobilitätsangebote, gerechter zu verteilen, soziale Ungleichheiten zu verringen und städtische sowie ländliche Räume lebenswerter zu gestalten.



Das Fahrrad spielt aus unserer Sicht eine zentrale Rolle bei der Förderung von Mobilitätsgerechtigkeit, da es als umweltfreundliches, kostengünstiges und vielseitig einsetzbares Verkehrsmittel viele Vorteile bietet. Es kann gezielt eingesetzt werden, um soziale Ungleichheiten zu verringern, insbesondere in städtischen und ländlichen Räumen, wo andere Mobilitätsangebote begrenzt oder teuer sind.

Barrieren abbauen
&
Zugang schaffen

Mobilität für alle ermöglichen, unabhängig von Einkommen, Herkunft, Geschlecht, Alter oder physischen und/oder körperlichen Einschränkungen. Durch verschiedene Maßnahmen (u.a. Bildungsprojekte, konkrete Unterstützungsleistungen vulnerabler Gruppen sowie Förderung von Mobilitätsprojekten und -forschung) arbeiten wir daran den Zugang zu Mobilität für verschiedene Bevölkerungsgruppen zu verbessern.  

Sensibilisierung & Aufklärung

Verständnis für die Wichtigkeit von Mobilitätsgerechtigkeit in Politik & Gesellschaft fördern. Das ist entscheidend, um Ressourcen, wie etwa die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs, der Radinfrastruktur oder barrierefreier Mobilitätsangebote, gerechter zu verteilen, soziale Ungleichheiten zu verringen und städtische sowie ländliche Räume lebenswerter zu gestalten.

Das Fahrrad als Lösungsansatz

Das Fahrrad spielt aus unserer Sicht eine zentrale Rolle bei der Förderung von Mobilitätsgerechtigkeit, da es als umweltfreundliches, kostengünstiges und vielseitig einsetzbares Verkehrsmittel viele Vorteile bietet. Es kann gezielt eingesetzt werden, um soziale Ungleichheiten zu verringern, insbesondere in städtischen und ländlichen Räumen, wo andere Mobilitätsangebote begrenzt oder teuer sind.

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